Vergessen bei Prüfungsangst – was tun?
Prüfungen verursachen Stress. Und Stress stört den Zugriff auf das Langzeitgedächtnis. Das heißt, wir können auf die Information, die in unserem Gehirn gespeichert ist, nicht zugreifen. Wissenschaftlich erklärt, klingt das logisch. Trotzdem würden wir es gerne ändern, um bei Prüfungen besser abzuschneiden.
Wie das Gedächtnis funktioniert
Wer kennt das nicht: Man hört einen neuen Namen und hat ihn schnell wieder vergessen. Das Problem: Die Information landet im Ultrakurzzeitgedächtnis, wo sie nur 20 Sekunden lang bleibt und danach unwiderruflich gelöscht wird.
Informationen, die es hingegen ins Kurzzeitgedächtnis schaffen, haben die Chance, ins Langzeitgedächntis vorzurücken. Dort bleiben sie ein Leben lang gespeichert. Trotzdem können wir sie nicht immer abrufen. Der bereits erwähnte Stress und andere Blockaden verhindern das.
Trainieren, um Informationen zu behalten
Kann man trainieren, Informationen unter Stress nicht zu vergessen? Der deutsche Biochemiker Frederic Vester (1925 – 2003) behauptet Ja. Er sagt, dass man an sich selbst arbeiten kann, um entspannter in Stresssituationen zu sein und sich besser an Gelerntes zu erinnern.
Es hilft, bewusst zu lernen und neu gelerntes mit dem, was man schon kennt in Verbindung zu bringen. Zum Beispiel durch Eselsbrücken.
Bewusst lernen und behalten
Allein das Wissen, dass wir im Ultrakurzzeitgedächtnis nur so wenig Zeit haben, uns etwas zu merken, kann helfen. Versuchen Sie das nächste Mal, innerhalb der kurzen Zeitspanne von 20 Sekunden die neue Information mit etwas Bekanntem zu verknüpfen. Zum Beispiel: „Hallo, mein Name ist Sofia.“ (Sofia liegt auf dem Sofa und sieht fern.)
Jeder kann sich seine eigenen Eselsbrücken ausdenken. Vielleicht klingt das nach noch mehr „Denkarbeit“. Mit der Zeit werden Sie aber merken, dass es gar nicht mühsam ist, sondern wie von selbst passiert. Außerdem ist es ein wichtiges Gehirntraining, das die Kreativität fördert. Und Kreativität hilft beim Lernen.
7 Tipps zum besseren Merken bei Prüfungsangst:
- Lernen Sie, sich zu entspannen: Es ist immerhin „nur“ eine Prüfung. Stellen Sie sich vor, es gibt viel schlimmere Szenarien, in die man hineingeraten kann!
- Wenn das nicht hilft, dann versuchen Sie es mit Entspannungsübungen, wie zum Beispiel Meditation oder Yoga. Das hilft vielleicht nicht direkt, um einen Stoff zu lernen. Indirekt hilft es aber, wenn Sie entspannter werden. So können Sie bei Bedarf besser auf die Informationen in Ihrem Gedächtnis zurückgreifen.
- Bauen Sie sich viele Eselsbrücken: Das hilft nicht nur beim Merken, es ist auch eine Art „Gehirntraining“, da Sie kreativ sein müssen und sich ständig neue kleine Geschichten ausdenken.
- Apropos Training: Das Gehirn ist wie ein Muskel. Wenn man ihn nicht trainiert, wird er schwächer. Versuchen Sie also, nicht den gesamten Stoff auf einmal für eine Prüfung zu lernen, sondern regelmäßig in kleineren Portionen.
- Spielen Sie die Prüfungssituation durch: Wenn Sie sich bereit fühlen, dann bitten Sie einen Freund, den Prüfer zu spielen. Auch Schauspieler haben Lampenfieber, bevor sie die Bühne betreten. Da hilft nur: Üben, üben, üben!
- Ablenkung hilft: Treffen Sie sich direkt vor der Prüfung mit Freunden oder machen Sie etwas anderes, das Sie positiv erfüllt. Kurz vor der Prüfung noch zu lernen machen zwar viele, hat aber keinen Sinn.
- Denken Sie positiv: Geben Sie negativen Gedanken keine Chance. Anstatt „Ich schaffe das eh nicht“ lenken Sie Ihre Gedanken lieber in eine positive Richtung.
Wir hoffen, dass dieser Beitrag Ihnen zu mehr Erfolg beim Lernen verhilft. Wollen Sie noch mehr davon? Dann melden Sie sich für unseren Newsletter an!